1. Platz für das Team Plasmatreat-RTS Electronic

Bei perfekten Bedingungen krönte sich das Team Plasmatreat – RTS Electronic am Sonntag zum Sieger der Teamwertung beim 44. Ötztaler Radmarathon. Nach Tagen voller Ungewissheit – noch wenige Tage vor dem Start drohte eine regelrechte Kälte- und Regenschlacht – präsentierte sich Tirol von seiner besten Seite: strahlender Sonnenschein, ideale Temperaturen und tausende Zuschauer entlang der Strecke machten das Traditionsrennen zu einem Radsportfest.
Der Ötztaler Radmarathon zählt mit seinen 227 Kilometern, über 5.500 Höhenmetern und den legendären Alpenpässen Kühtai, Brenner, Jaufen und Timmelsjoch zu den härtesten Jedermannrennen der Welt. Jahr für Jahr zieht er rund 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 30 Nationen an – für viele gilt er als „Ritterschlag“ im Ausdauerradsport.
Ein Team unter Druck – und mit großem Herz
Der Erfolg des Plasmatreat-Teams war keineswegs selbstverständlich. Bereits eine Woche vor dem Start musste mit Max Bier ein Fahrer aus persönlichen Gründen passen. Noch schwerer wogen die Ausfälle von Hoffnungsträger Maximilian Kirschner – eine Woche zuvor Siebter beim Kufsteinerland Radmarathon – aufgrund einer Corona-Infektion, sowie von Dominik Schranz, der mit einer Erkältung passen musste. Drei Top-40-Fahrer des Vorjahres nicht am Start zu haben, war ein herber Schlag.
Wir wurden nervös, aber ich hatte großes Vertrauen in meine Fahrer und Fahrerinnen. Sie kennen den Ötztaler, sie haben ihn schon mehrfach gefinisht – und ich wusste, dass sie es richten können“, so Teamchef David Buske.

Starke Auftritte am Berg
Besonders eindrucksvoll präsentierte sich Thomas Gschnitzer, der auf seinem „Heimterrain“ mit einer beherzten Attacke am Brenner eine Dreiergruppe initiierte, die bis zu vier Minuten Vorsprung herausfuhr. „Thomas hat in seiner unnachahmlichen Ruhe das Rennen geprägt – auch wenn klar war, dass es schwer wird, das bis ins Ziel zu halten. Für uns war es unglaublich wichtig, unser Trikot allein im TV zu sehen und damit auch auf unseren Charity-Gedanken ‚Der Weg nach Hause‘ aufmerksam zu machen“, betont Buske.
Auch die anderen Fahrer lieferten ab:
- Daniel Pechtl glänzte durch eine clevere Fahrweise: „Am Timmelsjoch wurde ich kein einziges Mal überholt“, resümierte er stolz im Ziel. Seine konstante Leistung war ein Schlüssel für die Teamwertung.
- Michael Oberrauch, langjähriger Erfolgsgarant, bestätigte einmal mehr seine Klasse, hielt den Anschluss und blieb ruhig, als es am Jaufen und Timmelsjoch um die Plätze ging.
- Das Duo Jakob Kössler und Patrick Lechner wuchs über sich hinaus: Gemeinsam machten sie auf den letzten Anstiegen 16 Plätze gut und rollten als 79. und 80. über die Ziellinie in Sölden – ein entscheidender Baustein für den Triumph.
Auch die Damen des Teams setzten ein Ausrufezeichen: Anna Scheffler nutzte den Ötztaler als Härtetest für das Bundesliga-Finale beim Riderman. Sie fuhr ein kontrolliertes Rennen und belegte Rang 21. „Ich konnte dieses Jahr nicht so viel trainieren, aber ich bin sehr zufrieden. Der Fokus lag klar auf der Bundesliga – und trotzdem war es ein super Tag“, so Scheffler.
Platzierungen Team Plasmatreat – RTS Electronic
- Thomas Gschnitzer – Platz 17
- Daniel Pechtl – Platz 37
- Michael Oberrauch – Platz 67
- Jakob Kössler – Platz 79
- Patrick Lechner – Platz 80
- Anna Scheffler – Platz 21 bei den Damen
Sieg mit Bedeutung
„Am Jaufen dachte ich noch: das wird wohl nichts. Zum Glück wurde ich eines Besseren belehrt. Es war ein Sieg, den wir unbedingt wollten, auf den wir uns seit Jahresbeginn fokussiert haben“, analysierte Buske nach der Zieldurchfahrt.
Die 500 Euro Siegprämie spendete das Team direkt an das Kinder- und Jugendhospiz Bethel. „Wir wissen, wofür wir das machen – wir tragen die Schmetterlinge dieser Kinder und Jugendlichen symbolisch immer mit uns“, so Buske weiter.
Mit diesem Sieg schreibt das Team Plasmatreat – RTS Electronic ein weiteres Kapitel seiner noch jungen, aber bereits erfolgreichen Geschichte – und setzt ein starkes Signal in der Radwelt.